06. April 1945 – Die letzte Vorlesung an der Königsberger Universität hielt unter dem Donnern russischer Kanonen der in Petershagen gebürtige Slawistikprofessor Karl Heinrich Meyer (1890-1945). Es war eine Vorlesung über das Werk des großen Russen Fjodor Michajlowitsch Dostojewskij. Meyer, seine Frau und seine Tochter blieben bis zum Einmarsch der russischen Armee in Königsberg und sind dort unter ungeklärten Umständen in den ersten Monaten nach der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee umgekommen. Nach Angaben eines seiner Landsleute kam Meyer in ein sowjetisches Lager in der Nähe von Cranz, wurde aber bald entlassen. Eine Version lautet, daß er auf dem Weg vom Lager nach Hause am 4. Mai 1945 vor Erschöpfung starb.
Quelle: Lawrynowicz, Kasimir: Albertina. Zur Geschichte der Albertus-Universität zu Königsberg in Preußen. Hrsg. von Dietrich Rauschning. Aus dem Russischen übertragen von Gerhild Luschnat. Berlin: Duncker & Humblot, 1999