Als in der Nacht zum 9. 2. 1929 ein Dachstuhlbrand ausbrach, waren diese schlechten Wasserverhältnisse – eine Wasserleitung, aus der Löschwasser hätte entnommen werden können, existierte in der Stadt außerdem noch nicht – und die Winterkälte, durch die das Wasser der nahen Ösper gefroren war, die Ursache dafür, daß erst die Mindener Feuerwehr mit ihrer Motorspritze in der Lage war, mit dem aus den Deichmühlenteichen herangeführten Wasser den Brand zu löschen. Das Dachgeschoß und das Obergeschoß brannten Vollständig aus, aber auch die beiden unteren Stockwerke waren so in Mitleidenschaft gezogen, daß sie in diesem Zu- stand nicht weiterbenutzt werden konnten . Lehrern und Schülern war es allerdings gelungen, aus diesen beiden Etagen das Inventar und die Sammlungen zu retten und in den damals unbenutzten Räumen des Internatsgebäudes sicher- zustellen.
Wenige Tage nach dem Brand wurde der Unterricht wieder aufgenommen, und zwar wurden bis zur Wiederherstellung des Schulgebäudes 2 Klassen im alten Bürgermeisteramt, 2 im Gemeindehaus und 2 im Internatsgebäude unterrichtet. Der Wiederaufbau wurde sofort im Frühjahr begonnen und brachte einige Verbesserungen: Der Zeichensaal wurde im Dachgeschoß eingerichtet, an der Stelle des früheren Zeichensaales im Obergeschoß ein Biologieraum. Der Physikübungsraum wurde durch Einbeziehung eines Teils des Flurs vergrößert, und Aula und Musikraum wurden so gestaltet, daß sie für besondere Gelegenheiten zu einem Raum verbunden werden konnten. Ferner erhielt die Physik neues Gestühl, und die naturwissenschaftlichen Sammlungen wurden verbessert. Außerdem wurden die veralteten Öfen durch eine Zentralheizung ersetzt, und schließlich veränderte sich auch das äußere Bild des gesamten Gebäudes durch ein neues Ziegeldach, eine größere Eingangstür und zwei große Fenster an der Südseite.