2024 | Gustav Mennicke-Ausstellung in Petershagen

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW fördert die Sonderausstellung zum 125-jährigen Geburtstag von Gustav Mennicke (1899-1988)

Die Veranstaltungen sind Teil der Reihe Tag des offenen Denkmals.
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Der aus Petershagen stammende und zuletzt auf Föhr lebende Kunstmaler zählte zu den epochalen Vertretern des expressionistischen Realismus. Am 21. Januar 2024 jährte sich der Geburtstag von Mennicke (1899-1988) zum 125. Mal. Der Maler verbrachte seine Jugend in Petershagen. Sie war überschattet von Krieg, Invalidität, Polemiken und Diffamierungen. Dennoch gelang es Mennicke unter vielen Entbehrungen, seinen Weg als Künstler zu finden. Zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis zählten viele Größen der Kunstgeschichte, darunter Emil Nolde, Otto Dix, Otto Gussmann, Peter August Böckstiegel und Joachim Ringelnatz.

Das Ziel der Ausstellung ist es, im Geburtsort Mennickes aus Anlass der Wiederkehr seines 125-jährigen Geburtstages eine repräsentative Werkauswahl vorzustellen. Sie wird die erste ihrer Art in Westfalen sein. Ein Schwerpunkt liegt auf der Darbietung regionaler Jugendwerke, die das erste Mal öffentlich zu sehen sein werden. Ihnen werden abstrakte Werke der Spätzeit gegenübergestellt. Insgesamt stammen die Exponate von fünf Kunstsammlern.

Der Ortsheimatpflege ist es ein besonderes Anliegen, dass Gustav Mennicke gerade in seinem Heimatort eine besondere Würdigung erfährt, da er hier in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg nicht nur eine finanzielle Unterstützung durch zahlreiche Förderer erfuhr, sondern zugleich einer heftigen ideologischen Diffamierung durch national-konservative Kreise ausgesetzt gewesen ist. Diese Zusammenhänge werden in der Ausstellung und in einem Heimatblatt, das zugleich als Ausstellungskatalog dienen soll, aufgezeigt.

Als Referent konnte der Mennicke-Kenner Arfst Wagner gewonnen werden. Von 2012 bis 2013 war Wagner Mitglied des Deutschen Bundestags und von 2015 bis 2017 Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Schleswig-Holstein. Er ist der Verfasser des Buches „Schafe im Nebel“ und wird als Zeitzeuge und Erzähler über seine Freundschaft mit „Gustav“ in einer Abendveranstaltung berichten.

Mennicke lehnte den Nationalsozialismus von Grund auf ab. Nachdem die Geheime Staatspolizei seine Berliner Wohnung nach politisch unerwünschter und als entartet betrachteter Kunst durchsucht hatte, geriet Nordfriesland als Lebensumfeld in das Blickfeld. Eine Reise führte zunächst auf die Hallig Südfall, wo ihm die als Halliggräfin bekannt gewordene Diana von Reventlow-Criminil Unterschlupf bot. Er verließ schließlich 1935 Berlin, um sich mit der Familie auf die Insel Föhr zurückzuziehen. In Nieblum widmete sich Mennicke in allergrößter Zurückgezogenheit mehr als fünf Jahrzehnte lang nur noch seiner Kunst. Hier entstanden Ölgemälde und Aquarelle, Holz- und Steindrucke sowie Bleistift- und Fingerzeichnungen. Der Verkauf von Bildern, auf welchen er bis zu seinem Lebensende keinen Wert legte, sicherte das Existenzminimum der Familie.

Ein Kapitel der Kunstausstellung wird sich der Geschichte des Wohnhauses der Familie Mennicke, einem denkmalgeschützten Gebäude in der Altstadt von Petershagen widmen. Das Gebäude ist als ehemaliger Burgmannshof und Sitz des reformierten Pfarrers in der Zeit der brandenburgischen Verwaltung bekannt.

Verein der Ortsheimatpflege Petershagen e.V. im Juli 2024

Wir bedanken uns bei den Kooperationspartnern!

G U S T A V  M E N N I C K E  (1 8 9 9 – 1 9 8 8)
Gemälde | Aquarelle | Grafiken | Regionales

S O N D E R A U S S T E L L U N G
7. – 8. September 2024

aus Anlass der 125. Wiederkehr 
des Geburtstages von Gustav Mennicke (1899-1988)

***

Sonnabend, 7. September 2024 | 19:00 Uhr 

A r f s t  W a g n e r (Föhr und Tetenhusen) 
Erinnerungen an Gustav Mennicke (1899-1988)
Vernissage, Lesung und Klönschnack

Begrenzte Platzzahl | Persönliche Anmeldung erforderlich
info@heimatpflege-petershagen.de

Ö F F N U N G S Z E I T E N   D E R   A U S S T E L L U N G

Paul Gerhardt – Gemeindehaus
Meßlinger Str. 9 | 32469 Petershagen
Parkmöglichkeiten am Gemeindehaus

Sonnabend, 7. September 2024
Öffnungszeiten der Ausstellung: 10:00 – 17:00 Uhr

Sonntag, 8. September 2024
Öffnungszeiten der Ausstellung: 11:00 Uhr – 17:00 Uhr

Eintritt frei