Stadtrundgang Petershagen
Station 01 - Pottmühle
Diese Mühle ist erst im Jahr 1938 (neu) erbaut worden. Die sehr große konische Turmwindmühle aus Back- und Bruchsteinmauerwerk hatte früher Flügel mit Jalousien, eine hoch angesetzte Galerie, innen ein Triebwerk aus Gusseisen.
Der Vorgängerbau wurde im Jahr 1745 vom „Mühlenbaumeister“ Baltasar Kloth von der Stätte Todtenhausen Nr. 20 („Kloths“) errichtet, der unter seinen Zeitgenossen auch als „Kloth Balster“ [i] einen zweifelhaften Ruf hatte. Er hieß eigentlich Baltasar Wehking [iii] , „Kloth“ war nur der Beiname, ein alter Hofname von vor 1682.
Kloth errichtete um 1731 die „Schwarzenbreeder Mühle“ [iii], heute „Großenheider Mühle“ genannt, in Todtenhausen und die „Seelenfelder Königsmühle“ in Seelenfeld, 1733 die Königsmühle „Auf der Höchte“ in Hille [iv] und 1745 die „Steinerne Mühle bey der Masch“, am Standort der heutigen Pottmühle. Die Besonderheit [v] aller Kloth’schen Mühlen war, dass sie rechtsdrehende Segelflügel hatten.
Die Mühle brannte mehrfach, teilweise bis auf die Umfassungsmauern ab, im 19. Jahrhundert [vi] allein dreimal und zuletzt am 19. Juni 1963 [vii] nach einem Blitzeinschlag in das Flügelkreuz. Seither standen die Flügel still.
[i] Mindener Tageblatt, Ausgabe vom 05.08.1933
[ii] Geschichte der Hofstätten in Todtenhausen
[iii] Geschichte Todtenhausens
[iv] Mühlenverein Minden-Lübbecke
[v] Mühlenkunde
[vi] Mindener Tageblatt, Ausgabe vom 19.10.1963
[vii] Mindener Tageblatt, Ausgabe vom 20.06.1963
Textbaustein von Dietrich Kloth (2020)