Die zweite, schwerere Fehde erlebte Petershagen in Abwesenheit des Bischofs, der sich 1552/53 meist in Iburg und Münster aufhielt. Der alte Gegner Franzens, Herzog Heinrich von Braunschweig, über- zog die Grafschaft Schaumburg und das Stift mit Krieg, um seinen Sohn Julius auf den Mindener Bischofsstuhl zu bringen. Franz schrieb daraufhin einen Landtag am Brandenbaum zwischen Petershagen und Minden aus. Am Dienstag nach Ostern beschlossen die Stände, die Besatzung von Minden und Petershagen zu verstärken, schickten 20 Bürger von Lübbecke nach Petershagen und holten Lebensmittel aus Bremen heran. Herzog Philipp, ein Sohn Heinrichs, wandte sich wider Erwarten zunächst gegen Iburg und Münster und raubte die Stifte Osnabrück und Münster aus. Am 23. April musste Franz II. in Münster Verzicht auf das Stift Minden leisten, damit Herzog Julius Bischof werden konnte. Philipp zog darauf mit seinem Heer in den Mindener Raum und besetzte Lübbecke, Hausberge und Petershagen, das den Drosten Plato von Helversen als Kommandanten erhielt. Die Stadt Minden leistete anfangs energischen Widerstand und schlug einen Ansturm des Herzogs Philipp (Magnus) unter Blutvergießen zurück. Aber schon nach vier Tagen (4. Mai 1552) kam ein Vergleich zu Stande. Minden gestattete das Einreiten und erkannte den inzwischen zum Bischof gewählten Herzog Julius als Landesherrn an. (Hestermann 2006)