2024 | Neuauflage - Enno Seele: Der Maler Gustav Mennicke (1899-1988)
Im Jahr 2017 veröffentlichte Prof. Dr. Enno Seele (1931-2018), Professor für Geographie und ihre Didaktik an der Universität Osnabrück, Abteilung Vechta, in einer kleinen Auflage eine private Broschüre mit dem Titel „Der Maler Gustav Mennicke (1899-1988): Ein Augenblick“. Der Druck enthält auf knapp 70 Seiten Abbildungen der Werke des Malers, die im Zeitraum von 1921 bis 1929 entstanden. Mennicke hatte in dieser Lebensphase sein Studium an der Kunstgewerbeschule Bielefeld begonnen und 1925 in Dresden fortgesetzt. In Jössen unterstützte ihn die Familie des Schullehrers Wilhelm Seele (1891-1972), Vater des Autors Enno Seele, durch die Erteilung von Malaufträgen. Die Broschüre schließt eine Lücke, da sie bislang unbekannte Gemälde und Zeichnungen aus dieser Zeit versammelt und in den Kontext der Lebenssituation in Petershagen einordnet.
Mennicke zählt zu den spätexpressionistischen Künstlern und wurde in Petershagen geboren. Er besuchte die Seminarübungsschule und die Präparande, beides Vorläuferinstitute des heutigen Gymnasiums. Anstatt sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten, den er laut dem Wunsch seines Vaters an seinem Heimatort erlernen sollte, entschied er sich trotz Widerständen aus seinem Umfeld zuletzt für ein Kunststudium, das er an der Hochschule der Bildenden Künste Dresden absolvierte. Zu Mennickes Freundes- und Bekanntenkreis zählten viele Größen der Kunstgeschichte, darunter Emil Nolde, Otto Dix, Otto Gussmann, Robert Sterl, Peter August Böckstiegel und Joachim Ringelnatz. Mennicke, der als entarteter Künstler galt und von der Gestapo angefeindet wurde, zog sich in der Mitte der 1930er-Jahre auf die Insel Föhr zurück. Hier schuf er in großer Zurückgezogenheit seine Kunstwerke, die nur von den engsten Freunden betrachtet wurden.
In der einleitenden Passage der Broschüre heißt es: „Wer war Gustav Mennicke? Der Name eines Bürgers aus der Kleinstadt Petershagen an der Weser? Ein Maler des vergangenen Jahrhunderts, der in der Geschichte der Kunst und Malerei des 20. Jahrhunderts nur wenigen bekannt sein dürfte? Selbst in der historischen Geburtsstadt Petershagen an der Weser ist der Künstler nur noch einer aussterbenden Generation – vom Namen her – geläufig. Gustav Mennicke fand etwa um 1935 auf der Insel Föhr seine neue Heimat und lebte dort in bescheidener, selbst gewählter Isolation. Heute gilt er oft als Maler Frieslands, obwohl er seine Ausbildung in Westfalen absolvierte und hier seinen frühen charakteristischen Stil entwickelte.“
Der Verein der Ortsheimatpflege hat im April in Zusammenarbeit mit der Familie Seele eine Kleinauflage der ursprünglich privaten Broschüre hergestellt und bietet sie zum Preis von 13 Euro an. Bestellungen können über die Homepage unter info@heimatpflege-petershagen.de erfolgen. Es befindet sich eine Mennicke-Ausstellung in Vorbereitung, die vom 7. bis 8. September 2024 in Petershagen stattfinden wird.
Broschüre
Enno Seele
Der Maler Gustav Mennicke (1899-1988). Ein Augenblick
DinA5 Querformat
Weiße Wire-O-Bindung an kurzer Seite
Umschlag (Karton), 68 Seiten (Colordruck matt)
Auf Anfrage
Preis: 13.00 Euro | Porto/Verpackung: 3.00 Euro
Die Broschüre ist im April 2024 in einer limitierten Neuauflage erschienen.